ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Im Prinzip also ein Fond – allerdings mit ein paar Eigenschaften, die ihn sehr kostengünstig und somit besonders interessant für Privatinvestoren macht. Aber der Reihe nach:
An der Börse werden zahlreiche Wertpapiere gehandelt – das bekannteste Papier, ist die klassische Aktie. Die größten Aktien eines Landes (bzw. eines bestimmten Bereiches) werden üblicherweise zu Indexen zusammengefasst, um mit einem schnellen Blick die Gesamtsituation eines Landes einschätzen zu können. Der bekannteste deutsche Index ist der „DAX“, der deutsche Aktienindex. In diesen fließen die Werte aus den 40 größten börsennotierten Aktiengesellschaften ein – woraus dann ein Punktwert berechnet wird, den man dann häufig in den Nachrichten liest oder hört. Den DAX selbst kann man aber nicht kaufen, da er nur ein Index und kein Wertpapier an sich ist.
Wollte man „den DAX kaufen“, so müsste man theoretisch von allen der 40 gelisteten Unternehmen Aktien kaufen – idealerweise in dem Verhältnis, in dem sie auch im DAX vertreten sind. Dies wäre allerdings recht umständlich da man 40 einzelne Aktienkäufe (Trades) tätigen müsste, worauf, je nach Depot, 40 mal Gebühren anfallen würden. Dazu kommt noch, dass sich die Verhältnisse innerhalb des DAX häfig verschieben, sodass man ständig die Anzahl seiner Aktien korrigieren müsste, also zusätzliche An- und Verkäufe tätigen müsste die wiederum zeitaufwendig wären.
Alternativ überlässt man diese Arbeit – und einen Großteil der Gebühren – den ETF-Anbietern. Diese kaufen mit dem Geld, welches Ihnen ihre Kunden zur Verfügung stellen, die Aktien des Indexes, den sie mit dem ETF abbilden wollen – im Falle eines DAX-ETFs also alle 40 Aktien dieses Indexes im entsprechenden Verhältnis.
Als Kunde erwirbt man statt der Aktien nun Anteile an diesem ETF. Steigt nun der Wert der Aktien im DAX, steigt auch der Wert des ETFs – und somit auch die ETF-Anteile die man als Kunde erworben hat. Für die Verwaltung des ETFs behält der Anbieter einen (sehr geringen) prozentualen Anteil als Gebühr ein. Im Vergleich mit klassischen Fonds fallen diese Gebühren in der Regel besonders günstig aus. Versteckte Kosten gibt es normalerweise nicht – was den ETF für viele Privatinvestoren, die mit wenig Aufwand und Kosten investieren wollen, so interessant macht.
Die laufenden Kosten eines klassischen Fonds liegen häufig bei 1-2 %, bei ETFs häufig bei 0,2 – 0,5 % pro Jahr. Auch die Anschaffungskosten fallen bei ETFs in der Regel deutlich günstige aus. Viele ETF können sogar kostenlos angeschafft bzw. bespart werden. Hier lohnt es sich auf aktuelle Aktionen zu achten.
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