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Kalkulatorische Miete

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Die Nutzung von Büroräumen oder Werkshallen, die nicht im Eigentum des Unternehmens stehen, verursachen in der Regel Mietaufwendungen. Diese werden als Mietaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Wenn aber ein Unternehmen über Immobilieneigentum verfügt, welche es selbst nutzt, verhält es sich anders. Das Unternehmen, welches Immobilieneigentum selbst nutzt, setzt hierfür eine kalkulatorische Miete an, welche als Kosten in der Kosten-Leistungs-Rechnung berücksichtigt werden. Warum aber werden hier Mietkosten berücksichtigt, die tatsächlich gar nicht entstanden sind? Die Antwort liegt in den Opportunitätskosten.

Opportunitätskosten lassen sich vereinfacht übersetzen mit „entgangenen Gewinnen“. Der Gedanke hierbei ist der, dass die Immobilien, die von dem Unternehmen genutzt werden, prinzipiell an andere Unternehmen hätten vermietet werden können. Hierbei hätten dann Mieterträge erwirtschaftet werden können. Da man die Immobilien nun aber selbst nutzt, können diese natürlich nicht vermietet werden und die theoretisch erwirtschaftbaren Mieteinnahmen, entgehen dem Unternehmen.

Im Kleinen kann man dies an folgendem Beispiel verdeutlichen: Ein Jungunternehmer hat eine Geschäftsidee und möchte für sein Unternehmen gerne die Garage der Eltern nutzen (wie der Gründer von Microsoft, Bill Gates, ureinst). Die Eltern stellen dem Kind die Garage gerne zur Verfügung, da sie seine unternehmerische Kreativität unterstützen wollen. Allerdings haben sie diese Garage bislang für 100 € an den Nachbarn vermieten können, der nun natürlich nicht mehr zahlt, da die Garage vom Sohn besetzt ist. Den Eltern entgehen nun diese monatlichen 100 €, da sie sich gegen die Vermietung und für die Eigennutzung entschieden haben. In einem Gespräch von Vater & Sohn steckt der Vater dem Sohn dann, dass er schon erwarte, dass der Sohn mindestens 100 € mit seinem Unternehmen erwirtschaftet, denn wenn nicht, würde es sich mehr lohnen, die Garage einfach zu vermieten und auf das unternehmerische Agieren zu zu verzichten (und auszuschlafen)…

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