Der ein oder andere Computerbesitzer wird es vielleicht kennen: man startet den Computer, vielleicht schon zum tausendsten Mal, doch irgendwas scheint mit dem Bild nicht zu stimmen. Schon beim Hochfahren erscheinen seltsame Sonderzeichen die da sonst nicht hingehören, spätestens wenn das Windowsladebild kommt, machen sehr seltsame Grafikfehler in Form von horizontalen oder vertikalen Linien auf sich aufmerksam. Mit viel Pech friert das Bild dann nach kurzer Zeit ein und der Computer reagiert nicht mehr. In den meisten Fällen ist hieran die Grafikkarte schuld.
Für Computernutzer, die sich ihre Zeit gerne mit neueren, grafisch anspruchsvollen Spielen vertreiben, besonders ärgerlich, da eine Neuanschaffung gewöhnlich mit Kosten in dreistelliger Höhe verbunden ist. Bei Laptopbesitzern kommt noch hinzu, dass man so ohne weiteres die Grafikkarte gar nicht tauschen kann und ein komplett neues Gerät erwerben muss. In dem Fall hilft auch die nachfolgende Anleitung nicht.
Besitzer eines Desktop Computers dagegen, sollten nicht vorschnell in den nächsten Computerladen rennen. Wer es sich zutraut, seinen Computer auseinander zu bauen (bzw. die Grafikkarte) kann die Grafikkarte unter Umständen mit Hilfe eines Backofens reparieren. Aber der Reihe nach:
Eine häufige Ursache für defekte Grafikkarten sind so genannten „kalte Lötstellen“. Diese entstehen erst nach längerer Nutzung, allerdings auch nicht zwangsläufig immer. Es gibt Grafikkarten, die seit 10 Jahren fehlerfrei in Betrieb sind. „Erkaltet“ eine Lötstelle auf der Platine einer Grafikkarte, so leitet der verwendete Lötzinn die elektronischen Signale nicht mehr korrekt weiter. Als Folge treten dann Bildstörungen auf.
Nun sollte man jedoch nicht versuchen, mit einem Lötkolben auf Reparatur zu gehen. Die Gefahr, hierbei mehr Schaden als Nutzen anzurichten ist nämlich groß. Sicherer geht es im Backofen! Ja, im Ernst! Durch langsames Erhitzen weichen sämtliche Lötstellen auf der Grafikkarte auf und erlangen einen Großteil ihrer ursprünglichen Leitfähigkeit zurück.
Es genügt, die Grafikkarte von Lüfter und Kühler zu befreien (bitte vorsichtig!) und auf einem Stück Backpapier bei 120-150 Grad für eine halbe Stunde zu „backen“. Danach Lüfter und Kühler wieder montieren und zurück in den Computer. Mit dieser Methode habe ich meine Grafikkarte (eine nvidia 8800 GTS 320 falls es von Interesse ist) bereits 3x wiederbeleben können und eine teure Neuanschaffung über mehrere Jahre hinausgezögert. Nachmachen aber natürlich auf eigene Gefahr – vor allem wenn der Backofen noch für das erwärmen von Lebensmitteln verwendet werden soll!
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